Mal angenommen, du führst seit längerem ein ganz solides Unternehmen. Du entnimmst Dein Geld, so wie es gerade geht und es verbleibt immerhin so viel, dass alle anderen Betriebsausgaben und sogar die Steuern bezahlt werden können.
Okay, das Privatleben kommt etwas zu kurz, weil du viel arbeiten musst. Aber immerhin bist du Unternehmer:in und damit frei. Oder? Gucken wir doch mal genauer hin: Reichen deine Geldentnahmen aus dem Unternehmen eigentlich, um dein Leben so zu führen, wie du dir das vorstellst? Oder war nicht insgeheim sogar die Zeit als Angestellte:r besser, weil du dein Auskommen hattest und dich „um nichts“ kümmern musstest?
Genauer betrachtet bedienst du dich als Unternehmer:in immer zuletzt. Was für dich ganz logisch ist: zuerst kommen die Betriebsausgaben und die Steuern. Sonst läuft es nicht.
Und was bleibt für dich?
„Reste!“, aber zum Glück erwirtschaftet dein Partner oder deine Partnerin auch noch etwas für die gemeinsame Haushaltskasse. Ihr kommt damit schon durchs Leben.
Hast du dir das wirklich so vorgestellt? War das dein Ziel, als du Unternehmer:in wurdest?
Nach meiner Erfahrung war es das nicht.
Und jetzt?
Du brauchst mehr Umsatz, denkst du vielleicht. Dann kommen die Gewinne automatisch.
Das Gegenteil ist richtig: Automatisch kommen erstmal die Mehrkosten, die aus dem Umsatzwachstum resultieren. Und damit die Mehrarbeit.
Umsatzwachstum will gut vorbereitet sein. Aber warum dem Umsatz hinterherjagen?
Was wäre denn, wenn du mit deinem jetzigen Umsatz auskommst, weil du deinen Gewinnanteil erhöhst?
Pfeif auf Umsatzwachstum, wenn du dich in der obigen Beschreibung wiedererkennst. Du hast erst noch andere Hausaufgaben zu machen:
1. Bestimme deinen privaten Geldbedarf für ein komfortables Leben.
2. Ermittle dann alle notwendigen betrieblichen Kosten und Steuern, die zu zahlen sind.
3. Addiere dazu Beträge für deine Altersvorsorge, allgemeine Rücklagen und Investitionen.
4. Schlage 10% Sicherheitsreserve auf.
Zack, daraus kannst du den Nettoumsatz hochrechnen, den du wirklich brauchst. Mit diesem Umsatzziel kannst du wirklich frei werden. Kein blindes „Umsatzhinterherlaufen“.
Mmmmhhhh, vermutest Du jetzt vielleicht: Muss ich dann nicht automatisch mehr Umsatz machen als heute?
Nein!
Das Geheimnis liegt darin, dass das nicht der Fall sein muss. Hinterfrage alle Kosten, finde kostengünstigere Lösungen. Ersetze unrentable Umsätze durch rentable Umsätze und plötzlich kannst Du mit deinem heutigen Umsatz alle vier oben genannten Geldbereiche bedienen.
Und wenn nicht? fragst du dich.
Dann arbeiten wir planmäßig darauf hin. Quartal für Quartal verbessern wir das Ergebnis, bis dieses Ziel erreicht ist.
November 14, 2021 in Erfolg im Business, Unternehmer:in pur